CO2-neutral bauen – Die Zukunft kommt aus dem Wald
Baustoff Holz statt grauer Energie
Zwischen 40 und 50 Prozent des weltweiten CO2- Ausstosses fallen bei der Herstellung von Baustoffen an. Bei dieser sogenannten grauen Energie schneiden die Holzbaustoffe am besten ab. Berücksichtigt man den Umstand, dass Bäume während des Wachstums das Klimagas CO2 “speichern”, wird die CO2-Bilanz negativ.
Mit dem Rohbau aus Holzbaustoffen emittiert man so weniger CO2 als das Material speichert.
Natürlich wird beim gesamten Bau die CO2-Bilanz durch andere Baustoffe wie Glas, Keramik und Beton wieder verschlechtert, aber Holzwerkstoffe sind auch unter Berücksichtigung der gesamten Lebensdauer des Hauses der nachhaltigste Baustoff überhaupt: Selbst nach dem Lebenszyklus kann das Material wieder CO2-neutral in Wärme umgewandelt, statt aufwendig entsorgt zu werden.
Fazit:
- Für die gesamte Lebensdauer des Gebäudes speichert das Gebäude tonnenweise CO2.
- Für die Herstellung der Baustoffe wird am wenigsten Energie verbraucht.
- Am Ende der Lebensdauer bleibt ein unproblematisches Material.
Nutzen der nachwächst
Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft. Er bedeutet: Wir schlagen nur soviel Holz aus dem Wald wie nachwächst. In den Schweizer Wäldern ist das alle 3 Minuten genug Holz für ein Einfamilienhaus. Aber nur ca. 50% davon wird wirklich genutzt.
Photosynthese – die natürliche CO2-Senke
Ein Baum spaltet durch Photosynthese Kohlendioxid (CO2) in Sauerstoff (O) und Kohlenstoff (C) auf. Der Kohlenstoff wird Teil des Holzes, der Sauerstoff an die Umwelt abgegeben. Ein Kubikmeter Holz (ca. 500 kg) enthält ca. 250 kg Kohlenstoff. Dafür hat der Baum etwa eine Tonne des Klimagiftes CO2 umgewandelt und der Umwelt entzogen.
Ein Wort zu Polystyrol
Auf die moderne Backsteinwand wird, damit sie besser isoliert, von aussen Polystyrol aufgebracht. Das Konstrukt nennt sich Wämeverbundsystem. Polystyrol ist aus Erdöl, giftig, brandgefährlich und nach seiner Lebensdauer Sondermüll. Da es nicht atmungsaktiv ist, ist es, als würde man einen Plastiksack um seinen Neubau bauen.
Weitere positive Effekte von Holzbau auf die CO2-Bilanz
- Unsere Produktion ist dank Sonnenenergie und Schnitzelheizung CO2-neutral.
- Gebäude können komplett in Holz ausgeführt werden.
- Da die Holzbaustoffe leicht sind, kann die Unterkellerung (Beton) weniger massiv angelegt werden.
- Wandaufbauten im Holzelementbau haben bei gleicher Wandstärke den besseren Dämmwert als herkömmliches Mauerwerk mit einer Polystyrol-Aussenisolation (Wärmeverbundsystem) und sparen so Heizenergie.
- Holzelemente können mit CO2-armen, natürlichen Dämmstoffen gefüllt werden; die gängige verputzte Aussenisolation von Backsteinwänden mit Polystyrol ist kurzlebiger, ressourcenintensiv und in absehbarer Zeit als Sondermüll zu entsorgen.
Lebensraum Wald – Baustoff Holz – Holzbaustoffe
Aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz werden eine Vielzahl an gesunden, unbedenklichen Produkte (diverse Platten, Balken, Binder etc.) hergestellt. Obwohl in einem Industriebau oder einem Mehrfamilienhaus hunderte Bäume zu Elementen verarbeitet werden, sind wir keine – hin und wieder werden wir das tatsächlich gefragt – Baummörder. Im Gegenteil: In der Schweiz wächst wesentlich mehr Holz nach als dem Wald entnommen wird. Gut 10 Mio. Kubikmeter Holz wachsen nach – entnommen werden nur 6 Mio. Von einer aktiveren Forstwirtschaft würden vor allem die Wälder profitieren. Die jetzigen Waldbestände sind Altersheime und müssten dringend so kultiviert werden, dass sie den zukünftigen klimatischen Anforderungen (Hitze, Trockenheit etc.) besser standhalten können.